Die Autorin Kathrin Röggla liest aus ihrem Roman „Laufendes Verfahren“.
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Der NSU-Prozess gegen fünf Mitglieder einer rechtsextremen Terrorgruppe von 2013 bis 2018 in München erschütterte Deutschland. Was genau aber passiert bei einem Prozess, um dessen Inhalt so heftig gestritten wird? Wer beobachtet die dritte Gewalt bei ihrer Arbeit, wenn es um rassistischen Terror und den Angriff auf die Demokratie geht?
Kathrin Röggla erzählt nicht in der üblichen Vergangenheitsform von einem abgeschlossenen Fall: Sie nimmt die bewusst unprofessionelle Perspektive eines
«Wir» ein, das oben auf den Zuschauerrängen sitzt. Doch wer sind «wir» eigentlich, wenn jedes «Wir» durch den Prozess in Frage gestellt wird? Mit großer Genauigkeit, erzählt der Roman von den Rollen und Spielregeln des laufenden Verfahrens.
Kathrin Röggla, geboren in Salzburg, arbeitet als Prosa- und Theaterautorin und erhielt u.a. den Arthur-Schnitzler-Preis (2012) und den Wortmeldungen-Literaturpreis (2020). Für «Laufendes Verfahren» erhielt sie den Heinrich-Böll-Preis für Literatur 2023.