Die Rolle des Adels im 16. Jahrhundert
Der Hegau gehörte seit dem 13. Jahrhundert zum Machtbereich der Habsburger. Die Hochadelsdynastie der Habsburger hatte ihre Machtbasis im Erzherzogtum Österreich, das ein relativ souveräner Teil des Deutschen Reiches war. Deshalb hatten die Habsburger Zugang zum Königsthron im Deutschen Reich.
Maximilian war Nachfolger von Friedrich III., der von 1440 bis 1493 an der Spitze des Reiches stand.
Nach dem Tod von Maximilian wurde sein Enkel Karl von Spanien als Karl V. im Jahre 1519 zum Deutschen König gewählt.
Interessantes Detail dieser Krönung war die Tatsache, dass sich der 19jährige Karl von Spanien nur mittels eines großzügigen Darlehens der Handelshäuser der Fugger und Welser gegen seinen Konkurrenten Franz I. von Frankreich durchsetzen konnte.
Dieses Darlehen und seine kriegerischen Aktivitäten gegen seinen Widersacher Franz I. von Frankreich, die zwischen 1521 und 1526 in Norditalien ausgetragen wurden, führten zu großen finanziellen Anforderungen an die Adelshäuser.
Der Satzadel des Hegaus, der neben seinen Verpflichtungen gegenüber den Regenten auch Lehensherr der Bauernschaft war, erhob seine Abgaben zu Beginn des 16. Jahrhunderts häufig in Form von finanziellen Leistungen, was den Druck auf die Bauern erhöhte, die es bisher gewohnt waren, für ihre Familien zu produzieren und die Leistungen gegenüber ihren Herren in Form von Naturalabgaben und Frondiensten zu leisten.
Das Verhältnis der Bürger zum Adel war in dieser Zeit nicht immer ungetrübt. In Vorahnung des „Uffrur“ fand, vor Beginn der Unruhen in Hilzingen, eine Verhandlung zwischen Adel und Bauern in Aach statt.
Im September 1524 wurde den Bauern in Aach verboten, mit „Harnasch und Wer, nach einer Versammlung zu ziehen“, so Erwin Keller in seiner Arbeit Berg – Burg – Adel.
Der adelige Hans von Schellenberg schrieb von Aach aus: „Ich rat, wollen die Bauern nicht Frieden geben, dass wir ihnen drufhauen mit Totschlag, Raub und Brand …..“
Eine unverhohlene Drohung des Satzadels von Aach an die Hegauer Bauernhaufen.
