
Laizer Landsknechte e.V.
Der kaiserliche Landsknechtshaufen zu Laiz wird zum wiederholten Mal ein Teil des Altstadtfeste Aach sein und besonders die historische Stadterstürmung durch seine Teilnahme bereichern. Mit ihrer Abordnung lagern die Laizer Landsknechte am Aacher Stadtberg und werden damit Teil des „Bauernkriegstreibens“ mit dem die Stadt den 500. Jahrestag des geschichtlichen Ereignisses begeht.
Die Zeit des 16. Und 17. Jahrhunderts war eine Zeit, die von vielen und teils intensiven Auseinandersetzungen geprägt wurden. So liegt der Schwerpunkt der Laizer Landsknechte zu Beginn des 17. Jahrhunderts, in dem das Jahr 1632 und die Befreiung Sigmaringens von den Schweden große Bedeutung im Raum Sigmaringen hatte. Diese Befreiung bildet die historische Grundlage des Laizer Landsknechtstreibens.
Bei verschiedenen Anlässen werden mit Zelten sowie dazugehörender Bewaffnung und Ausrüstung, Teile und Lager eines kaiserlichen Dragonerregiments aus der Zeit des Dreissigjährigen Krieges dargestellt.
Dabei werden Schiesseinlagen mit der Muskete dargeboten.
Aus der Chronik der Ortschaft Laiz geht hervor, dass in der Zeit von 1623 bis 1633 die Truppen Gustav Adolfs von Schweden, das Heer des Herzogs Bernhard von Weimar und die kaiserlich wallensteinschen Landsknechte Kaiser Ferdinands II. ihren Einzug gehalten hatten.
Nachdem der, zur protestantischen Union gehörende, Herzog Julius Friedrich von Württemberg sich mit dem Schwedenkönig Gustav Adolf verbündet hatte, bekam er von diesem für Truppen- und Materiallieferungen u. a. die katholische Grafschaft Sigmaringen geschenkt.
So kam es, dass Sigmaringen im Jahre 1632 eine württembergisch-schwedische Besatzung erhielt, die durch kaiserlichen Gegenschlag wieder vertrieben wurde.
Mit dem religiösen Hintergrund der protestantischen Bewegung, stehen auch die Laizer Landsknechte in direktem Bezug zu den Ereignissen des Bauernkrieges, denn auch die Geschehnisse im Hegau, 100 Jahre vor dem Krieg zwischen dem protestantischen Schwedenkönig zusammen mit den Truppen von Herzog Julius Friedrich von Württemberg gegen die kaiserlichen katholischen Heere finden darin eine ihrer Ursachen.
Der Kampf zwischen der katholischen Basis und der Bewegung des Protestantismus führte in vielen Regionen zu neuen Entwicklungen und Spannungen zwischen katholischen Herrschern und „Abtrünnigen“ die sich den Ideen Luthers anschlossen. Diese Auseinandersetzung nahm Ende des 15. und dem beginnenden 16. Jahrhundert seinen Anfang und wirkte bis weit in das 17. Jahrhundert hinein.
Die Bewegung Martin Luthers, die Basis der protestantischen Religion wurde, war auch eine Basis des Bauernkrieges. War es doch der Ruf nach persönlicher „Freyheit“ und einem selbstbestimmten Leben, das die Bauern im Hegau, im Süden, Südosten und Osten Deutschlands zu ihrem Aufstand gegen den Stand des Adels und der Fürsten veranlasste.
Die Laizer Landsknechte und Aach verbindet eine langjährige Beziehung, denn die Laizer Abordnung ist nicht zum ersten Mal zu Gast in Aach und wir freuen uns auf ihr Lagerleben und die Teilnahme bei den Ereignissen vom 04. bis 06. Juli 2025.
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